14.10.2025
Siegen/Köln

Zu Besuch bei der Obdachlosenseelsorge Gubbio

Im Rahmen ihrer Jahresfahrt besuchten die Mitglieder der Siegener Dekanatspastoralkonferenz jetzt die Obdachlosenseelsorge Gubbio in Köln.

Siegerland / Köln.  Beheimatet ist Gubbio in der ehemaligen Franziskanerkirche, mitten in Kölns Innenstadt. Hier wirken Schwester Christina Klein, Olper Franziskanerin, sowie ein Sozialarbeiter und ein Pastoralreferent.

Dreimal in der Woche können bis zu 15 Obdachlose in der Kirche übernachten, erzählt Schwester Christina im Gespräch mit den Priestern, Gemeindereferentinnen und weiteren pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Siegerland. Außerdem sei die Kirche dienstags und mittwochs nachmittags zur Kaffeezeit und für Bibelgespräche und weitere religiöse Impulse geöffnet. Einmal im Monat fänden samstags Eucharistiefeiern statt, die häufig von Kölns Weihbischof Ansgar Puff zelebriert würden.

Neben den Angeboten in Gubbio zeichnet sich die Obdachlosenseelsorge, die seit 2004 existiert und vom Erzbistum Köln getragen wird, durch die sogenannte „aufsuchende Pastoral“ aus. Dann gehen Schwester Christina und ihre Mitarbeiter auf Kölns Plätze und in Kölns Straßen, um dort den Menschen ohne festen Wohnsitz zu begegnen. Ständig verbunden ist Gubbio mit weiteren kirchlichen Hilfeträgern und freien Trägern. Einzelgespräche, Besinnungstage und die Teilnahme an einer Sternwallfahrt für Obdachlose seien weitere Inhalte der Arbeit.

Wohnungslosen- und Obdachlosenseelsorge sei „Kirche Jesu Christi auf der Straße“, wie Schwester Christina formulierte. In Köln gäbe es 500 Obdachlose, die auf der Straße lebten, „Platte machen“, wie sie formulierte, außerdem 8000 Wohnungslose, die zeitweise in Einrichtungen oder bei Verwandten und Freunden übernachten könnten. Viele litten unter Suchtproblemen oder hätten psychische Erkrankungen. Zerbrochene Beziehungen, Schulden oder andere „Lebensunfälle“ beeinträchtigen ihr Leben. Schwester Christina wusste auch zu berichten, dass Obdachlose, die im Freien übernachteten, aktuell in aller Frühe des Tages von Ordnungsdiensten an die Ränder der Stadt gebracht würden, um das Bild der Kölner Innenstadt für Touristen nicht zu schädigen. Hier wurde den Besuchern aus dem Dekanat Siegen deutlich, was es heißt, wenn im wahrsten Sinne des Wortes für „Menschen an den Rändern“ gebetet wird.

Ein Besuch auf dem berühmten Melatenfriedhof rundete die Tagesfahrt der Seelsorgerinnen und Seelsorger ins Rheinland ab.

 

FOTOS: – im Gespräch mit Sr. Christina

– Gruppenfoto mit Sr. Christina (3.v.l.)