17.09.2022

Leben schützen statt beseitigen

Marsch für das Leben

Unter den rund 4000 Demonstrierenden beim Marsch für das Leben 2022 waren auch Teilnehmende aus dem Siegerland, die sich mit dem Dekanat Siegen auf den Weg nach Berlin machten. Vor der beeindruckenden Kulisse des Brandenburger Tors wurden sie von Alexandra Maria Linder, der Vorsitzenden des veranstaltenden Bundesverbands Lebensrecht, begrüßt. In ihrer Einführung ging Linder gleich auf eine Thematik der Veranstaltung ein: „Wir brauchen eine flächendeckende Hilfe für Frauen und Familien in Schwangerschaftskonfliktsituationen, damit sie Ja sagen können zum ungeborenen Kind.“  Die Situation der Mütter in Notlagen beschrieb die Hebamme Sarah Göbel, welche Frauen vor und nach dem Schwangerschaftsabbruch betreut. „Eine feinfühlige und achtsame Begleitung gibt den Müttern Mut, das Kind auszutragen,“, berichtete sie aus ihrer langjährigen Erfahrung. Nach der Geburt seien Mütter, die zuvor fest entschlossen zur Abtreibung waren, „wie verwandelt und glücklich.“ „Wir müssen Frauen stärken, indem wir sie liebevoll in ihrer Situation begleiten. Eines Tages brauchen wir dann keine Abtreibungsärzte mehr.“ Terrisa Bukovinac aus den USA, Gründerin der ‚Demokraten für das Leben‘ und selbst Atheistin, bestätigte diese Einschätzung ihrer Vorrednerin. Leidenschaftlich plädierte sie dafür, dass Werte wie Gleichheit und Nicht-Diskriminierung die Ungeborenen und Menschen am Lebensende mit einschließe und unvereinbar seien mit Abtreibung am Beginn und Euthanasie am Ende des Lebens. „Wir müssen die ungeborenen Kinder retten und zugleich ihre Eltern in Notlagen unterstützen“, so die Amerikanerin.

Beeindruckt waren die Siegerländer auch vom Auftritt der ‚Jugend für das Leben‘.

Nach der Kundgebung setzte sich der Marsch durch die Straßen von Berlin in Bewegung, geprägt von ausgelassener und heiterer Stimmung.

Es schloss sich ein ökumenischer Gottesdienst an, geleitet vom katholischen Weihbischof aus Rottenburg-Stuttgart, Thomas Maria Renz und von Vikarbischof Emmanuel Sfiatkos von der griechisch-orthodoxen Kirche. Die Andacht und die Predigt des Weihbischofs standen unter dem Motto aus dem Psalmbuch der Bibel: „Kinder sind eine Gabe des Herrn. Die Frucht des Leibes ist sein Geschenk“.

Gegen Mitternacht war die Gruppe zurück in Siegen, mit vielen guten Eindrücken.

Am Rande der Veranstaltung gab es eine Begegnung mit der gebürtigen Arnsbergerin Cornelia Kaminski, Vorsitzende der ‚Aktion Lebensrecht für alle‘ und Mitglied im Vorstand des Bundesverbands Lebensrecht, welche in Kreuztal aufgewachsen ist. Sie präsentierte die neue Flagge der internationalen Lebensrechtsbewegung: Der weiße Hintergrund symbolisiert Gewaltlosigkeit und die Unschuld der Kinder. Die Füßchen gehören den Kindern, die Streifen den Eltern. Das Herzsymbol versinnbildlicht Liebe für Mutter und Kind. Die Hände sind die der Mutter, der Kreis der sichere Lebensort in ihr.

Der nächste Marsch für das Leben wurde für den 23. September 2023 angekündigt.