Ein schönes Konzert in der Besetzung Trompete, Violine und Orgel mit dem Ehepaar Dorothea Kiess (Violine) und Thomas Kiess (Trompete), die beide in der Philharmonie Südwestfalen professionell mitspielen, und Helga Maria Lange (Orgel) war am 27. Oktober in St. Joseph zu hören.
In bestens aufeinander abgestimmter Trio-Besetzung kunstvoll vorgetragen begann das Programm mit einer Sonate des Barock-Komponisten Heinrich Ignaz Franz Biber (1644 – 1704) und endete wieder im Barock mit einem Concerto von Antonio Vivaldi (1678 – 1741). Aber auch Stücke in der Besetzung Violine und Orgel bzw. Trompete und Orgel wurden musiziert. Thomas Kiess brillierte auf seiner Piccolo-Trompete mit dem Konzert Nr.1 von Georg Philipp Telemann (1681 – 1767). Dorothea Kiess zeigte in einer 4-sätzigen Sonate von G.F. Händel ihre Virtuosität auf der Violine und verzauberte mit der elegischen Romanze von der amerikanischen Komponistin Amy Beach (1867 – 1944) die Zuhörerinnen und Zuhörer mit ihrem warmen und ausdrucksstarken Geigenton, einfühlsam begleitet von Helga Maria Lange an der Orgel. Dass es beide Instrumentalisten auch anders können, bewiesen sie eindrucksvoll mit dem berühmten Tango El Choclo von Angel Villoldo (1861 – 1919), der die Zuhörer mit mitreißenden südamerikanischen Rhythmen überraschte.

©Stefan Heinen
Das zeitgenössische Stück „Das goldene Fenster“ aus dem Zyklus „Okna“ von Petr Eben (1929 – 2007) für Trompete und Orgel erforderte sowohl von der Trompete als auch von der Orgel höchste Präzision bei dem Zusammenspiel der modernen Klanggirlanden und Rhythmen. Der Komponist ließ sich bei diesem Stück von dem „Goldenen Fenster“ von Marc Chagall in der Synagoge des Hadassah-Krankenhauses in Jerusalem inspirieren, das als Foto zur Orientierung für die Zuhörer/innen im Programmheft abgedruckt war.
Zwischen den einzelnen Programmpunkten gaben Thomas und Dorothea Kiess Erläuterungen zu den jeweils folgenden Werken, wodurch die musikalische Darbietung auf interessante Weise aufgelockert wu rde.

©Stefan Heinen
Nach dem Applaus des begeisterten Publikums erklang als Zugabe eine Trio-Bearbeitung des bekannten Stückes von J.S. Bach: „Jesus bleibet meine Freude“.
Text: Dr. Wolfgang Hein Fotos: Stefan Heinen