Queersensible Pastoral im Dekanat Siegen

Queer ist ein Anglizismus, ein Adjektiv aus der englischen Sprache und heißt so viel wie „eigenartig“ oder „seltsam“. Für viele Menschen, auch in der katholischen Kirche, sind „queere“ Menschen auch genau das: eigenartig und seltsam! Oft liegt es an Vorurteilen

und einer vorgefertigten Meinung. Das es aber völlig in Ordnung ist, dass sich manche Menschen eben anders als die anderen fühlen, wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dekanat Siegen mit ihrer Arbeit deutlich machen.

Im Jahr 2022 hat das Erzbistum Paderborn einen Arbeitskreis für queersensible Pastoral eingerichtet. Dem Erzbistum Paderborn ist es ein Anliegen, die Erfahrungen, Themen und Lebenssituationen von queeren Menschen sichtbar zu machen. Dazu gehört auch, dass es in den einzelnen Dekanaten des Erzbistums Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für queersensible Pastoral gibt. Sie sollen, in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe des Erzbistums, für queersensible Pastoral vor Ort ansprechbar sein und Menschen auf ihrem Weg begleiten.

Auch im Dekanat Siegen gibt es seit einiger Zeit zwei Personen, die als Ansprechpartnerin und Ansprechpartner der queeren Community zur Verfügung stehen. Neben Hannah Tillmann, Referentin für Jugend und Familie im Dekanat Siegen, arbeitet Pastor Markus Püttmann, Leiter des „K3-Katholische Kirche in der Stadt“, im Arbeitskreis der 19 Dekanate im Erzbistum Paderborn mit.

Sie sollen künftig für Menschen mit queerer Identität ebenso ansprechbar sein wie für Angehörige von LGBTIQ+ Personen.

„Für mich“, so Hannah Tillmann, „bedeutet die Mitarbeit, dass wir Orte und Räume in kirchlichen Strukturen schaffen, in der sich alle Menschen Willkommen und zu Hause fühlen dürfen, unabhängig von der sexuellen Orientierung oder Identität. Mir ist es ein Anliegen, dass Kirche für alle Menschen offen ist und alle Menschen „einfach“ nur sein dürfen. Mit allem was sie mitbringen, sind und ausmacht.

Wir möchten die bedingungslose Liebe Jesu Christi weitergeben“.

Pastor Markus Püttmann möchte mit seiner Mitarbeit deutlich machen, dass die queere Lebenswelt auch zum Lebensumfeld der katholischen Kirche gehört und dass niemand

Angst haben soll, sich als lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter* und/oder queer zu outen. Püttmann: „Ich möchte mich für eine Kirche ohne Angst stark machen und positionieren.“

Hannah Tillmann und Markus Püttmann stehen auch als Gesprächspartner*innen für hauptamtliche Pastoralteams, Pfarrgemeinderäte oder sonstige kirchliche Gruppen zur Verfügung, um u.a. gemeinsam an einer respektvollen Willkommenskultur für alle Menschen zu arbeiten.

Auch für die sensiblen Themen wie

pastorale Segnungen für homosexuelle Paare im Sinne der vatikanischen Erklärung ‚Fiducia supplicans‘ sind die Kontaktpersonen im Dekanat Siegen ansprechbar.

Püttmann schaut auch in die Bibel und sagt „Gott ist die Liebe“, so heißt es im Neuen Testament (1 Joh 4,16). Für mich bedeutet das: Jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott. Wer nicht liebt, der hat Gott nicht erkannt. Kurz: Die Liebe ist von Gott gesegnet.“

„Wenn es wahr ist, dass Gott die Liebe ist, dann gibt es keinen anderen Weg, um ihn, den unsichtbaren Gott, sichtbar zu machen, als durch lebendige Taten der Liebe“. Vinzenz Pallotti.

Ihre Ansprechpersonen

Markus Püttmann

Ansprechpartner Queersensible Pastoral
Hannah Tillmann

Hannah Tillmann

Referentin für Jugend und Familie